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Messung der Herzfrequenzvariabilität mit dem Vitalmonitor

Ich habe den Vitalmonitor über 6 ½ Monate in meinem Trainingsalltag und bei meiner Arbeit in Gesundheitsworkshops getestet. Ich möchte euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und ich gebe euch hier einen Einblick in den Ablauf, die Messung und die Ergebnisse.

Was ist die Herzfrequenzvariabilität und was sagt sie aus?
Die Herzfrequenzvariabilität ist die Fähigkeit des Organismus die Abfolge der Herzschläge an die momentanen Bedingungen optimal anzupassen und dadurch den Organismus bestmöglich mit Blut (Sauerstoff und Nährstoffen) zu versorgen.
Bei der Vitalmonitormessung wird ein EKG Eurer Herzschläge gemacht. Bei der Errechnung werden die Spitzen eures Pulsschlages herangezogen. Die Messung erfolgt von Spitze zur nächsten Spitze in ms. Je stärker die Abstände zwischen den Spitzen variieren, desto besser ist der Regenerationszustand. Im Umkehrschluss sind der Stressfaktor und die Belastung hoch, wenn die Abstände zwischen den Spitzen immer gleich wären.
Herzfrequenzvaribilität

 

 

Somit lassen sich durch die Messungen der Herzratenvariabilität Aussagen zum Erholungsstand des Körpers treffen und das Training kann darauf abstimmt werden.

Der Vitalmonitor
Beim Vitalmonitor handelt es sich um einen Brustgurt. Am Mittelteil (blau) sieht man jedoch schnell, dass da mehr Technik drin steckt als bei einem normalen Pulsbrustgurt. Der Vitalmonitor ist ein echter EKG-Brustgurt. Über zwei großflächige Elektroden nimmt er Kontakt mit der Haut auf. Der elastische Gurt lässt sich zu beiden Seiten ein- und ausklinken. Im Lieferumfang befindet sich außerdem ein Ladegerät, das den Vitalmonitor induktiv auflädt. Der Akku hält bis zu drei Monaten.
Vitalmonitor_tg-trainingsplan

 

 

 

 

 

Messvorgang
Bevor es mit den Messungen losgehen kann, muss noch die App fürs Smartphone und/oder Tablet installiert werden, die per Bluetooth eine Verbindung zum Brustgurt herstellt. Beim Vitalmonitor wird zwischen zwei Messungen unterschieden: Die Morgenmessung und die Statusmessung.Darüber hinaus gibt es noch eine dritte Variante den „Quickcheck“, mit der man Familienmitglieder etc. messen lassen kann. Zur Kalibrierung des Gerätes werden regelmäßige Messungen am Morgen empfohlen, die idealerweise zur gleichen Zeit und in derselben Position (Sitzend mit angelehntem Rücken) durchgeführt werden. Der erreichte Kalibrierungsfaktor wird angezeigt und nach jedem Messvorgang aktualisiert, bis er nach ca. zwei Wochen 100 % erreicht hat. Ab jetzt ist die Messung und die daraus folgende Empfehlung verlässlich.

Der Messvorgang selbst hat zwei Phasen: In der ersten atmet man ruhig und natürlich, in der zweiten gibt die App den Atemrhythmus vor. Die Messung dauert etwa drei Minuten und danach wird das Ergebnis angezeigt. An dem unteren Rand läuft während der ganzen Zeit das EKG mit.
VM Messung1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VM Messung 2_tg-trainingsplan

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Messvorgang
Der Vitalmonitor gibt ein Protokoll mit sieben Ergebnissen aus.
VM_Protokoll_tg-trainingsplan

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz oben steht der Regenerationsstatus. In der zweiten Zeile findet man die maximale Trainingsempfehlung für Ausdauerbelastungen. Die Markierung dort zeigt an, welche maximale Belastung der Körper nach Einschätzung des Vitalmonitors im Moment verkraftet. Dies ist eine Empfehlung für die Obergrenze, trainiert werden kann auch niedriger. In der nächsten Zeile steht die Empfehlung für das Krafttraining. Der letzte Balken gibt Auskunft über den gemessenen Stress. Weiter gibt es dann noch die Werte des Bio Age, Ruhepuls und Herzraten-Variabilität. Manuel kann dann noch sein Gewicht, Schlafdauer, Schlafqualität, aktuelles Befinden, Arbeitsbelastung, die Intensität des letzten Trainings und eine Notiz festhalten. Diese Angaben werden später zur Interpretation herangezogen.

Mit dem Speicherbutton komme ich dann zur Statistik, in der grafisch alles noch mal dargestellt wird und in einer Woche, Monat oder im Jahr angezeigt werden kann.

Die Statistik lässt sich auch über das Vitalmonitor-Portal abrufen.

VM_Statistik_tg-trainingsplan

 

Training nach den Ergebnissen
Mit dem Regenerationsstatus, der Empfehlung der Obergrenze und des HRV Wertes (je höher desto besser) lassen sich nun Schlüsse auf das absolvierte Trainings bzw. die kommenden Trainingstage ableiten. Sollte der Trainingsplan umgestellt werden oder sind die Intervalle genau richtig? Wann ist ein optimaler Zeitpunkt, um einen Leistungstest anzusetzen? Ist am Tag des Leistungstest oder der Intervalle ein erhöhter Stresslevel gemessen worden, dann sollte der Test oder die Intervalle verschoben werden und eher im unteren Grundlagen- Regenerationsbereich trainiert werden.

Erfahrungen aus der Praxis
Um es vorab zu sagen: Mich hat es Überwindung gekostet, sich am Anfang auf den Vitalmonitor einzulassen, den man denkt ja immer, man muss hart trainieren und man darf keine Einheit vergeuden.
Nach mehreren Monaten täglicher Messungen lassen sich einige Szenarien gut nachvollziehen und richtig einordnen. Ich habe es geschafft meine Form bzw. meine Regenerationsstatus über mehrere Wochen kontinuierlich zu steigern, doch durch die Lebensumstände mit wenig Schlaf, Krankheit, Stress durch die Arbeit kommen auch immer wieder Tiefs bei den Messungen ans Licht. Zu meiner aktiven Zeit hätte ich hier trotzdem voll weitertrainiert. Krankheiten sind zwar nicht genau vorhersehbar, durch eine gute Interpretation der HRV-Kurve und dazu das eigene Körpergefühl, lassen sich leichte Infekte erkennen. Spannend war für mich auch zu beobachten,wie sich der Vitalmonitor an langfristige Entwicklungen anpasst. Es gibt natürlich einerseits die Adaption des Körpers an die Belastungen durch das Training. Andererseits gibt es eben auch Lebensumstände, die sich ändern können. So ging bei mir die Stresskurve seit Anfang Mai tendenziell nach oben. Bedingt durch die Krankheiten unserer Kinder und die damit kurzen Nächte. Der Vitalmonitor empfahl mir in dieser Zeit keine fordernden Trainingseinheiten. Es hat einige Wochen gedauert, bis der wenige Schlaf zum Normalzustand wurde. Entsprechend hat sich auch der Vitalmonitor angepasst und seit dem trainierte ich auch wieder mit höheren Belastungen. Erfreulich ist, dass ich mein Bio-Age, in dem die Bewegung und der Lebensumstand eingerechnet sind, sehr konstant bei 25 Jahren halten konnte, was für einen 36 jährigen mit zwei Kleinkindern doch recht gut ist.

Negativ für mich und mein Kopf ist die Tatsache, dass der Vitalmonitor auch am Renntag Werte ausspuckt, die leider nicht immer ganz mit der Zielsetzung im Rennen zusammen passen. Leider musste ich schon mehrmals feststellen, dass der Vitalmonitor Recht hatte und das Rennergebnis war nicht gut (ob das aber nur Kopfsache war, kann ich euch nicht sagen).

Fazit
Ich selber gehe ohne Vitalmonitor nicht mehr aus dem Haus und die morgendliche Messung gehört für mich wie das Zähneputzen zum festen Ritual. Für mich ist er in einem stressigen Alltag mit Zeitmangel ein guter Indikator, wie ich mein eigenes Training steuere. Ich halte mich zwar nicht immer ganz an die Angaben und höre weiterhin auch auf meinen Körper, aber ich kann sagen, dass ich mit dem Vitalmonitor noch gezielter an meiner Form arbeiten konnte. Das Produkt selber hat mich voll überzeugt: Die App und die Messungen laufen einwandfrei und der Support durch die Pulse7 GmbH war und ist gut.

Auf dem Vitalmonitor Portal gibt es auch einen Trainerzugang, der es dem Trainer ermöglicht dem Athleten seine Statistikdaten anzuschauen und die Trainingspläne danach zu richten. Ich habe mich mit dem Vitalmonitor und seinen Ergebnissen in den letzten Wochen sehr intensiv auseinandergesetzt und mit meinem fundierten Wissen, sehe ich großes Potential euch damit noch gezielter und erfolgreicher zu betreuen. Daher habe ich mich entschieden zu unseren Trainingspaketen eine Steuerung mit dem Vitalmonitor anzubieten – vorab noch nach Nachfrage und in ein paar Woche alles auf unserer Homepage nachlesbar.

Übrigens, die Anschaffungskosten von 399,- Euro sind zwar nicht ganz billig, aber es kann sich lohnen.

Weitere Informationen findet ihr auf den Vitalmonitor Seiten.

Tobias